Cover von Juden in Deutschland nach 1945 wird in neuem Tab geöffnet

Juden in Deutschland nach 1945

Bürger oder "Mit"-Bürger
Suche nach diesem Verfasser
Jahr: 1999
verfügbar

Exemplare

StandorteStatusFristVorbestellungenZweigstelle
Standorte: Rel 830/21 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0 Zweigstelle: Hauptstelle

Inhalt

Aus dem Vorwort: Hoyerswerda, Rostock, Mölln, Solingen - um nur diese wenigen Orte zu nennen - reichten 1993 nach rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Ausschreitungen, um in den Medien Schlagzeilen zu machen. Andernorts waren antisemitische Schmierereien und Friedhofsschändungen zu verzeichnen. Diese schockierende Entwicklung alarmierte viele Staaten, aber in erster Linie die deutsche Öffentlichkeit. Solche und ähnliche Straftaten waren seit Gründung der Bundesrepublik bereits des öfteren auf der Tagesordnung gewesen. Doch der Hass und die brutale Gewalt waren bis dahin weder in dieser Dimension sichtbar noch in einem solch erschreckenden Ausmaß wahrgenommen worden. Dieser Hass konnte aber zugleich Solidarität mit den bedrängten, ausgegrenzten und angegriffenen Minderheiten wecken. Diese düstere Bilanz war 1994 Anlass für Wissenschaftler, Publizisten und Journalisten, den Verein »Wider das Vergessen« zu gründen. Nach vielen Gesprächen und Beratungen mit Experten hatte die Satzung schon bald Gestalt angenommen und »Wider das Vergessen« wurde ins Vereinsregister eingetragen. Das wichtigste Ziel des Vereins ist, Ausländerhass und Antisemitismus durch die Vermittlung eines den Tatsachen entsprechenden Geschichtsbildes zu bekämpfen. An die Stelle von Vorurteilen gegen Minderheiten und die Verdrängung oder gar Leugnung der Schoah sollen differenzierte Menschenbilder treten. Die Öffentlichkeit soll sich der deutschen Geschichte in all ihren Facetten bewusst werden und sich ihr stellen. Dabei dürfen die Jüngeren nicht mit Schuld oder Scham belastet werden. Über die angemessene Auseinandersetzung mit den Verbrechen des NS-Staates und die vielfältigen »Verstrickungen« von Behörden, Unternehmen und des so genannten »ganz normalen« Deutschen könnten gerade Jugendliche sensibilisiert und letztlich motiviert werden, Verantwortung für die Geschichte zu übernehmen - und damit Zivilcourage und Toleranz festigen und schärfen. Eine im Auftrag von »Wider das Vergessen« und »TRIBÜNE« erstellte Studie des Kölner Instituts für Massenkommunikation unter der Leitung von Prof. Alphons Silbermann, deren Ergebnisse im November 1998 der Öffentlichkeit präsentiert wurden, hat gezeigt, dass eine breite Bildungs- und Aufklärungsoffensive dringend notwendig ist, um gerade Jugendlichen die Bedeutung von Auschwitz für die Gegenwart verständlich zu machen. Auschwitz ist zum Symbol für den millionenfachen Mord an den europäischen Juden geworden. Doch auch Polen, Sinti und Roma, Widerstandskämpfer aus ganz Europa und sowjetische Kriegsgefangene wurden dort gequält und umgebracht. Aufgabe des Vereins »Wider das Vergessen« ist es daher auch, sich dafür zu verwenden, dass notwendige konservatorische Arbeiten am ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz erfolgen können - damit niemals vergessen wird, wohin Ausgrenzung und Hass führen können, wenn jegliche demokratischen und humanistischen Prinzipien außer Kraft gesetzt sind.

Details

Suche nach diesem Verfasser
Jahr: 1999
Verlag: Frankfurt, Tribüne Verlag
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik Rel 830
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-00-005169-2
Beschreibung: 1. Aufl., 288 S.
Schlagwörter: Nationalsozialismus; Geschichte; Deutschland; Weltkrieg II; Weltreligion; Judentum; Judenverfolgung; Juden; Holocaust; Religionsgeschichte; Religion
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Romberg, Otto R. [Hrsg.]; Urban-Fahr, Susanne [Hrsg.]
Mediengruppe: Buch