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Johannes Schneider starb am 22. Mai 1970. Seit Eintritt in den Ruhestand hatte er sich verstärkt der Arbeit am Kommentar zum vierten Evangelium zugewandt. Dieser sollte auf die Interpretation der Botschaft des "Johannes", und das heißt seiner authentischen Schau der Gestalt Jesu, konzentriert sein. Er sollte das in Vorarbeiten zu Fragen der Komposition Geleistete selbstkritisch zusammenfassen. Er sollte aber auch gut lesbar geschrieben sein. Nicht neue Hypothesen, sondern eher das Aufdecken ungelöster Fragen, vor allem aber das Aufhellen des echten Sinnes der überlieferten Textgestalt würden den Autor dabei geleitet haben. Das zeigt das von ihm hinter-lassene unvollendete Manuskript, das hier veröffentlicht wird. Der redigierte Band läßt namentlich die biblischtheologische Grundhaltung erkennen, die in Analyse, Paraphrase, Einzelauslegung und Gesamteinschätzung bestimmend ist. Man mag streckenweise vermissen, was andere Kommentare an Informationen im Überfluß bieten; man wird mancherorts infolge derUn-abgeschlossenheit begründende Erörterungen entbehren. Eins ist auf jeden Fall deutlich: die durch alles hindurchgehende klare Linie glaubenden Erkennens und Erklärens. Die hinzugefügten Ergänzungen haben nicht die Absicht, daran etwas zu ändern, dienen aber nicht nur der Konservierung eines Nachlasses. Sie wollen die Arbeit des verewigten Autors soweit nutzbar machen, wie es der Rahmen zuläßt, der diesem Sonderband gesteckt ist.