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Standorte: BTh 737/15	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Walter Lüthi hat diesen nicht ohne weiteres zugänglichen Brief des Apostels Paulus in einem Zeitraum von etwa zwei Jahren seiner Gottesdienstgemeinde im Berner Münster ausgelegt. An diesen Predigten sei ein Dreifaches hervorgehoben:

1. Vorab und zentral das Gnadenangebot, so wie es allen Paulusbriefen eigen ist, an dem allein die Gemeinde und mit ihr die Welt genesen wird.

2. Die Forderung des Glaubensgehorsams und der Zucht, weil es der Gnade unmöglich ist, zusammen mit der Sünde in friedlicher Koexistenz zu leben. Walter Lüthi räumt hier gründlich mit dem fatalen Mißverständnis auf, Paulus lehre einen Glauben ohne Werke und erspare den Christen das Verwirklichen.

3. Paulus sieht sich hier von gegnerischer Seite in seinem Apostelamt in Frage gestellt. Aus den heftigen Angriffen auf seine Person ergibt sich für ihn die Notwendigkeit, mehr als ihm lieb ist aus seinem Leben zu berichten. So entsteht der persönlichste aller Paulusbriefe. Dies zweite Schreiben an die Korinther zeigt eine Apostelgestalt, die nicht strahlend und erlöst aussieht, sondern vielmehr unansehnlich und hinfällig, es zeigt die gar nicht so harmlose Wirklichkeit christlicher Existenz überhaupt.

Das Geheimnis der Verkündigung Lüthis ist, daß er das Wort nicht anpaßt, sondern in seinem ihm eigenen, fremden Glanz leuchten läßt.