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Erziehung und Wissenschaft, Erklären und Verstehen

Verfasser: Smith, Richard; Keiner, Edwin
Jahr: 2015

Inhalt

Erziehungswissenschaft scheint gegenwärtig weltweit, besonders in englischsprachigen Ländern, zunehmend von der Übernahme, gar der Imitation, naturwissenschaftlicher Methoden bestimmt zu sein. Ein Beispiel hierfür ist die gegenwärtige Begeisterung für randomisierte kontrollierte Studien (randomised controlled trials, RCTs), die oft als der Goldstandard in der medizinischen Forschung gelten. Ein anderes Beispiel ist die bislang unerfüllte Erwartung, dass die Neurowissenschaften uns alles darüber sagen könnten, wie Menschen lernen und wie sie besser, d. h. schneller und effektiver, lernen könnten. Zuweilen scheint es, als befinde sich die Erziehungswissenschaft im Griff einer neuen Rhetorik und ihrer Schlagworte von ?rigour´ und ?robustness´. Damit verbunden ist auch die Annahme, dass ?eigentliche´ Forschung im Wesentlichen empirische Forschung sei. Angesichts dieser Entwicklungen geht es darum, erneut die Bedeutung von ?Erziehung´ zu betonen. Die in der Wissenschaft altbekannte Unterscheidung zwischen ?Erklären´ und ?Verstehen´ kann hierfür erneut von Nutzen sein. Beide Perspektiven schließen sich nicht wechselseitig aus. Sie können uns aber daran erinnern, dass uns Fragen über Bildung und Erziehung zunächst eher zu philosophischen Problemen von Sinn und Bedeutung führen als zu quasi-wissenschaftlichen, empirischen Untersuchungen.

Details

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Jahr: 2015
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Beschreibung: S. 665 - 682 (18 Seiten)
Schlagwörter: Methodologie; Erziehungswissenschaft; Erziehung; Wissenschaftstheorie; Wissenschaft; Pädagogik
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Mediengruppe: ZS-Artikel