„Materiale Religion“ ist ein konzeptioneller Rahmen innerhalb der Religionswissenschaft, mit dem Wissenschaftler:innen die Beziehung zwischen Religion und materiellen Objekten untersuchen. Kann das Studium materieller Objekte auch ein Ansatz innerhalb der Kirchengeschichte sein, um zu verstehen, dass Objekte – und hier nicht nur rituelle Objekte, sondern Objekte des täglichen Lebens – einen Einblick in die Kirche und ihre Geschichte geben? Zumindest für die katholische Kirche und ihre Geschichte kann Hans Joas’ Verständnis des Begriffs Sakralisierung einen solchen Zugang eröffnen. Die Segnung von Gegenständen und Menschen sowie die Anrufung von Heiligen war bzw. ist eine Sakralisierung des täglichen Lebens durch eine Integration der Macht des Heiligen, der Macht der Communio Sanctorum. U.¿a. in diesem Sinne können viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs einen Zugang zur Kirchengeschichte offerieren.