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Standorte: RPS 100/1 -2,2	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Aus der Einleitung: Von Krisen, Konflikten, gar Revolutionen der Normen, Werte und Moral überhaupt ist heute fast ständig die Rede, wenn es um Familie, Sexualität, Gesellschaft und Wissenschaft geht. In dieser Rede drückt sich das Bewußtsein der Neuzeit aus, daß alle Normen des Zusammenlebens und Handelns menschliche Setzungen sind. Sie können darum allesamt prinzipiell bestritten werden. Es gibt keine gesellschaftliche Instanz und kein allgemein gültiges Welt-und Menschenverständnis mehr, das die Eindeutigkeit von Normen und damit ihre unbestrittene Geltung sichern könnte. Die Rede vom Wert- und Normenpluralismus unserer modernen Gesellschaften zeigt diesen Sachverhalt an. Diesem allgemeinen Krisenbewußtsein stehen merkwürdigerweise zumindest im nördlichen Europa relativ stabile gesellschaftliche Verhältnisse gegenüber. Ist diese Beobachtung damit zu erklären, daß eine Reihe fundamentaler Normen des gesellschaftlichen Lebens unbestritten anerkannt werden? Oder haben die modernen Gesellschaften Strukturen ausgebildet, mit denen sie normative Krisen umgehen können? [...]