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Standorte: STh 010/21 -108	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Die Hoffnung auf Vollendung gehörte ins Zentrum der sogenannten Individualeschatologie. Aber mit dem Verfall kosmischapokalyptischer Vorstellungen vom Weltende in der Neuzeit scheint sich auch dieses dogmatische Lehrstück aufgelöst und erübrigt zu haben. Wir sind noch unvollendet und bleiben es auch. Oder etwa nicht? Gibt es vielleicht doch einen Überschuss der Vollendungserwartung, den die aufklärerische Kritik bisher unterschätzt hat? Hans Blumenberg und Emanuel Hirsch jedenfalls haben mit unterschiedlichen Mitteln und Voraussetzungen Transformationsprozesse beschrieben, denen die Vollendungserwartung in der Moderne unterliegt. Bei beiden Autoren kann man lernen, warum die jüdisch-christliche Eschatologie nicht ohne Rest im säkularisierten Fortschrittsglauben aufgeht. Martin Zerrath interpretiert ihre einschlägigen Werke, zieht Blumenbergs unveröffentlichte Vorlesung zur Philosophischen Eschatologie erstmals unter dieser Fragestellung heran und lädt so zur nachdenklichen Hoffnung ein.