Cover von 1.; 1-25 wird in neuem Tab geöffnet

1.; 1-25

Suche nach diesem Verfasser
Jeremia / Fischer, Georg
Bandangabe: 1.
verfügbar

Exemplare

StandorteStatusFristVorbestellungenZweigstelle
Standorte: BTh 351/2 -1 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0 Zweigstelle: Hauptstelle

Inhalt

Wie Gottes Wort das Geschehen in der Welt und das Leben aller Menschen bestimmt, zeigt das Jeremiabuch auf eindrückliche Weise. Vermutlich in der ausgehenden Perserzeit (4. Jahrhundert v. Chr.) wagt es den Blick zurück in die Schuldgeschichte des Volkes und konzentriert sich dabei auf dessen kritischste Phase, die letzten 40 Jahre bis zum Untergang der davidischen Monarchie im Fall Jerusalems 587 v. Chr. An den damaligen Vorgängen weist es exemplarisch bis in die Gegenwart andauernde Haltungen bei Gläubigen und Gemeinschaften auf. Die Bestellung des Propheten in Jer 1 setzt dabei den markanten Auftakt, u. a. mit seiner Beauftragung zum "Propheten für die Nationen" und der Vollmacht, "auszureißen und einzureißen,... zu bauen und zu pflanzen". Die universale Sendung setzt sich fort in der Weite seiner Verkündigung, die öfter auch andere Völker einbezieht und einen ersten Höhepunkt im Zentralkapitel des Buches, in Jer 25 findet. Dort kündigt Gott ein über alle Nationen ergehendes Gericht an, das gleichzeitig das Programm für die zweite Buchhälfte vorgibt. Die Polarität der ihm übertragenen Aufgabe ("auszureißen ... und zu pflanzen") enthüllt den tieferen Sinn des Geschehens. Was vordergründig und zunächst einmal Zerstören ist, birgt in sich nach Gottes Plan den Keim zu neuem Leben. Die schonungslose Analyse des Versagens und der eigenen Fehler im Jeremiabuch bereitet so den Boden, auf dem eine echte, tragfähige Beziehung zwischen Gott und der Gemeinschaft gedeihen kann. Dieses neue, alles Frühere überbietende Heil kommt wiederholt ab Jer 3 in den Blick, stärker jedoch erst im zweiten Buchteil. Das Jeremiabuch ist entstanden in einem intensiven >Gespräch< mit vorliegenden Traditionen. Der Kommentar nimmt mit hinein in diesen Dialog, indem er kontinuierlich auf die nächstliegenden sprachlichen Parallelen verweist; die vielen ganz engen Berührungen mit Stellen in der Tora, den Geschichtsbüchern und anderen Propheten lassen sich nur als sprachliche Abhängigkeit des Jeremiabuches von diesen Texten deuten. Damit eröffnen sich Fenster, die Einblicke gewähren in die Entstehung des Kanons, in die Besonderheiten jeremianischer Sprache und in die Kompositionstechnik des Autors.
Überragend und vielfach einzigartig ist das Porträt Gottes. Er ist zugleich der Nahe und der Ferne, er erfüllt Himmel und Erde (Jer 23,23f). Er ist unvergleichlich und ewiger König, im Unterschied zu allen anderen Gottheiten (Jer 10). Trotzdem muß er die Ablehnung seines Volkes und dessen Bundesbruch ertragen. Die Gestalt des Propheten Jeremia bildet das Leiden Gottes mit seinem Volk ab. Auch er erfährt Nicht-Hören, Widerstand, sogar Verfolgung und gibt davon Zeugnis in erschütternden Klagetexten und Gebeten. In seiner Treue zur Sendung vermag er die Wende zum Heil zu vermitteln und Zeichen der anhaltenden Liebe Gottes zu sein. Das nach ihm benannte Buch stellt ihn als den von Mose versprochenen, ihm gleichen Nachfolger vor; in späterer Zeit wird Jesus mit ihm verglichen (Mt 16,14|.
Zum Autor: GEORG FISCHER SJ.geb. 1954 in Feldkirch / Vorarlberg; Priester, Mitglied des Jesuitenordens, Professor für Altes Testament an der Universität Innsbruck; zahlreiche Veröffentlichungen'zu Exegese, Theologie und Methodologie.
 

Details

Suche nach diesem Verfasser
Verlag: Freiburg [Brsg.] [u.a.], Herder
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik BTh 351
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-451-26838-0
Beschreibung: 764 S.
Schlagwörter: Exegese; Bibel; Kommentar; Jeremia; Altes Testament
Suche nach dieser Beteiligten Person
Mediengruppe: Buch