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Standorte: BTh 010/3 -46	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Der Titel der Arbeit zeigt an, daß die Auseinandersetzungen zwischen den Propheten in Israel und Juda nicht nur eine Krise für die Prophetie und den alttestamentlichen Glauben bedeuteten, sondern im Wortsinn "Scheidung", Läuterung, Neubesinnung. Das wird im Verlauf der Untersuchung zu belegen sein. Das vielschichtige Problem der sogenannten falschen Prophetie im Alten Testament hat in den letzten beiden Jahrzehnten wieder stärker das Interesse der Forschung gefunden. Dabei wird einerseits das Verständnis der verschiedenen Texte in der Einzelexegese vorangetrieben. Andererseits werden systematisierende Entwürfe zum Thema vorgelegt. Es scheint, als seien diese beiden Schwerpunkte der neueren Forschungsarbeit noch nicht genügend aufeinander bezogen. Die literarkritische und traditionsgeschichtliche Beurteilung vieler Texte hat sich verändert, damit auch die Tragweite und der Stellenwert ihrer Aussagen. Die exegetische Untersuchung soll ausführlich darauf eingehen. Erst dann kann der Versuch gewagt werden, die Erscheinungsformen von falscher Prophetie zu ordnen und zu werten. Dabei darf keineswegs übersehen werden, daß das jeweilige Verständnis von Prophetie überhaupt immer auch die Darstellung und Beurteilung der falschen Prophetie geprägt hat, die Forschungsgeschichte also unbedingt mit in Betracht zu ziehen ist. So sollen zunächst einige Beobachtungen und Entwicklungen innerhalb der Prophetenforschung herausgestellt werden, die bei einer Erörterung des Problems der falschen Prophetie nicht übersehen werden dürfen.