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Mit der Auslegung des Esra-Textes erscheint nach mehreren Jahrzehnten wieder ein wissenschaftlicher Kommentar zu diesem biblischen Buch, das im hebräischen Kanon im dritten Teil unter den "Schriften" steht. In ihm ist der schwierige Aufbau der Jerusalemer Gemeinde in der nachexilischen Zeit geschildert; die Darstellung beginnt mit dem Edikt des persischen Königs Kyros, befaßt sich dann eingehend mit den Schwierigkeiten beim Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem und wendet sich schließlich den überaus schwierigen Problemen in der jüdischen Gemeindezu.

In der Einleitung des Kommentars äußert sich der Bonner Alt-testamentler zur Stellung des Esra-Buches innerhalb des biblischen Kanon und informiert über die uns überlieferte Textfassung. Er erörtert das Verhältnis zu dem apokryphen 3. Esra und den Chronikbüchern und geht dann ausführlich auf die Nehemia-Schrift ein, mit der der Text des Esra eine kompositio-nelle Einheit bildet. Infolgedessen wird in der Auslegung des Textes diesem Verhältnis zu Aussagen des Nehemia besondere Beachtung geschenkt. Die Auslegung ist - dem Charakter des "Kommentars zum Alten Testament" entsprechend - wissenschaftlich-historisch orientiert. Der Text wird hierbei als literarische Hinterlassenschaft der Gemeinde in Jerusalem interpretiert.