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Standorte: STh 300/21 -1,2	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Auf keinen zweiten Mann sind in der gegenwärtigen Krisis der evangelischen Kirche die Blicke von Freund und Feind so stark gerichtet wie auf den Theologieprofessor Karl Barth, der mit der Wachsamkeit eines getreuen Eckart und den scharfen Waffen einer Bibel und bekenntnismäßigen Theologie dafür einsteht, daß die Kirche bleibe oder vielmehr werde, was sie sein soll: allein auf das Evangelium von Christus gegründete Gemeinde. Darum sei gerade jetzt auf Karl Barths theologisches Hauptwerk, seine "Kirchliche Dogmatik", hingewiesen.

Man lasse beim Worte "Dogmatik" hier den Gedanken an etwas Weltfremdes, Verknöchertes, nur einer kleinen Zunft Verständliches beiseite: mit aller seiner Wissenschaftlichkeit steht dieses Buch doch in allerengster Beziehung zum Leben und Geschehen der Zeit. Mit vollem Recht wird in der Vorrede die Überzeugung ausgesprochen, daß eine bessere Dogmatik ein wichtigerer und soliderer Beitrag zu den Fragen und Aufgaben der Zeit sein möchte, als das meiste von all dem Wohlgemeinten, das von Theologen und anderen heute angesichts dieser Zeitnöte vorgetragen wird. Schon dieser erste Band bedeutet eine gewaltige Aufräumearbeit gegenüber einem säkularisierten Protestantismus, dem der Mensch und seine religiösen Bedürfnisse und Ansichten zum Maßstab der Wahrheit geworden war; er legt die Fundamente wieder frei, auf denen allein wirkliche Theologie aufgebaut werden kann: die biblische Offenbarung im reformatorischen Verständnis. Dankbar sei es ausgesprochen, daß der Kirche in diesem Buch ein Geschenk zuteil geworden ist, das an Inhalt und Bedeutung an die großen Sterke der Reformationszeit anknüpft.

Berner Tagbtatt