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Standorte: STh 010/31 -1	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Die Studie beschäftigt sich mit der in der Lutherforschung bislang nicht befriedigend geklärten Frage, wie Martin Luther zum einen den zentralen Aspekt der Zurechnung oder Anrechnung (imputatio oder reputatio) innerhalb seiner Rechtfertigungslehre versteht und wie er zum anderen imputative Rechtfertigung predigt. Im Rückgriff auf zentrale Texte aus Luthers akademischem Wirken werden folgende drei Aspekte der imputatio herausgearbeitet: 1. die Zurechnung des Glaubens (imputatio fidei), 2. die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi [imputatio iustitiae Christi) und 3. die Nicht-Zurechnung der Sünde (non-imputatio peccati). Dabei muss die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi zu Gunsten des Glaubenden als alle anderen Formen der imputatio begründend verstanden werden. Den theoretischen Verständnishintergrund für die Analyse von Luthers Rechtfertigungspredigt bilden die Sprechakttheorie nach J. Austin, die Semiotik nach Charles S. Peirce sowie die Rhetorik mit dem Rekurs auf die Affektenlehre. Dabei versucht die Studie, Luthers Verständnis von imputatio in einem kommunikativen, relationalen und prozessualen Deutungsrahmen zu interpretieren und für gegenwärtiges Sprechen über Rechtfertigung fruchtbar zu machen.

Die Studie wurde von der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg als Habilitationsschrift angenommen.