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Standorte: STh 010/101 -8	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

»Erkenne dich selbst« — so lautet die griechische Inschrift auf einem alten, im römischen Nationalmuseum befindlichen Mosaik, das auf den Tod hinweist. Von der Antike bis heute ist der Tod immer wieder zum Thema des Nachdenkens aller mit dem Menschen befaßten Wissenschaften geworden. Eberhard Jüngel liefert ein Beispiel dafür, wie theologisches Denken die medizinischen, soziologischen und philosophischen Beiträge zum Problem des Todes ernstnimmt und würdigt. Aber seine theologische Hauptthese lautet: dem »Rätsel des Todes« wird nur gerecht, wer vom »Geheimnis des Todes« weiß. Dieses Geheimnis nimmt der Glaube wahr, wenn er vom Sieg Gottes über den Tod, vom »Tod des Todes« im Kreuz Jesu spricht. Der Tübinger Systematiker vermag auf eindringliche Weise zu zeigen, daß mit dieser biblischen Aussage die Radikalität des Todes wie nirgends sonst ernstgenommen ist, daß aber gleichzeitig jeder fatalistischen oder illusionären Interpretation der Boden entzogen ist. Der Glaube kennt die Endlichkeit menschlichen Daseins. Er träumt keine Träume von Unsterblichkeit, sondern hofft in Gewißheit, daß die sterbliche und hinfällige Person auch und gerade im Tod in Gott geborgen und unverloren ist.