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FLAVIUS JOSEPHUS (37 bis nach 100) gibt in seiner „Geschichte des Judäischen Krieges" in sieben Büchern einen Bericht über die Geschichte Judäas in römischer Zeit (von etwa 174 v.u.Z. bis 73 u.Z.). Ausführlich werden die Ereignisse geschildert, die zum Volksaufstand gegen die Römer und die mit ihnen verbündete judäische Oberschicht führten. Die zum Teil recht tendenziös gefärbte Darstellung des Krieges, in dessen Verlauf Jerusalem von dem späteren Kaiser Titus zerstört wurde, offenbart bemerkenswerte Einsichten in das gesellschaftliche System des römischen Imperiums. Josephus stammt aus einem hohen priesterlichen Geschlecht Jerusalems. Als Feldherr griff er in den Krieg mit der eingestandenen Absicht ein, durch eine Aussöhnung mit den Römern der sozialen Rebellion der unterdrückten Schichten zu begegnen. Die Niederlage des judäisch-galiläischen Landvolkes erlebte er auf Seiten des Siegers. Im Rom die Gunst der flavischen Kaiser in Anspruch nehmend, verfaßte Flavius Josephus außerdem eine Geschichte des judäischen Volkes in zwanzig Büchern — „Judäische Altertümer", eine „Selbstbiographie" und eine theologische Streitschrift „Gegen Apion".