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Standorte: BTh 341/2 -1	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Anders als in der durch Gen-Kön gebotenen Geschichtsschau, wo die Geschichten der Erzeitern, des Exodus und der Seßhaftwerdung im Lande als normative Epoche breit erzählt werden, wird in der Chronik die Zeit Davids und Salomos, die sie als "goldenes Zeitalter" schildert, zur normativen und formativen Epoche der Geschichte Israels, die ihrerseits nach der Sicht von Chr nicht erst mit Abraham, sondern bereits mit der Schöpfung beginnt. Das chr Geschichtsbild ist, wie nicht zuletzt der offene Schluß 2 Chr 36,22f. erkennen läßt, zukunftsorientiert, ein Zug, den nicht wenige Exegeten dahingehend mißverstanden haben, daß sie meinten, die Botschaft der Chronik sei "eschatolo-gisch" zu verstehen. Doch hat das chr Zukunftsbild nichts mit den prophetischen Verheißungen vom "Ende der Tage" zu tun, da der Chronist weder Veränderungen in der kosmischen noch in der politischen Verfassung der Welt erwartet. Die Zukunft Israels wird dem "goldenen Zeitalter" unter David und Salomo entsprechen - freilich im Horizont der für Chr zentralen Kategorie der Gerechtigkeit Gottes und dem dieser göttlichen Gerechtigkeit entsprechenden Verhalten Israels.

Die Chronikbücher sind auf Grund ihrer literarischen Komplexität (Neugestaltungvorgegebener Texte, Verwendung vieler Listen, Rhetorisierung der Geschichte durch Gottesreden, königliche Ansprachen, prophetische Weissagungen u.a., Ritualisierung des Ablaufs von Ereignissen, Konzentration auf den Tempelkult) keine "leichte" Lektüre. Gerade deshalb brauchen die Chronikbücher eine Kommentierung, die sowohl ihre literarische Kunst als auch ihr theologisches Konzept herausarbeitet. Beides leistet der Chronik-Kommentar von Sara Japhet, einer international renommierten Chronik-Kapazität, auf hervorragende Weise.