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Standorte: HTh 344/276	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Bald nach 1945 machten sich Mitglieder der Bekennenden Kirche daran, in kurzen Abrissen das Leben der Männer und Frauen zu schildern, die in der Nazizeit um des Glaubens und ihres Einsatzes für Verfolgte und Gefährdete willen den Tod erleiden mußten. Dabei vermochte man zunächst keine annähernd vollständige Erfassung der Personen und der Daten zu erreichen. In den fünfunddreißig Jahren, die uns vom Ende der Hitlerherrschaft trennen, wurden vielfache Anstrengungen unternommen, um Dokumentationen über den Weg und die Motive jener Opfer zu erarbeiten. Dies war um so dringender nötig, als sich mit zunehmend größer werdendem Abstand zu den schrecklichen Ereignissen die Chancen für eine umfassende Darstellung verringerten; denn neben Dokumenten, Briefen und sonstigen persönlichen Aufzeichnungen der Opfer bilden die mündlichen Aussagen von deren Verwandten und Freunden eine wichtige Quelle. Werner Oehme, der Autor dieses Buches, Gemeindepfarrer in Lugau im Erzgebirge, hat vorhandene, inzwischen historisch gewordene Unterlagen ausgewertet, darüber hinaus aber in mühseliger Kleinarbeit durch umfangreichen Schriftverkehr mit kirchlichen und staatlichen Dienststellen sowie Einzelpersonen Fakten zusammengetragen, die das Bild der Blutzeugen vervollständigen. So entstanden auswahlweise die vorliegenden neunundzwanzig Lebensbilder, die über jenen Abschnitt düsterer Geschichte im spezifisch evangelischen Bereich informieren sollen. Das Düstere wird jedoch aufgehellt durch Bezeugung des Glaubens in höchster Lebensbedrängnis, wie sie durch die Opfer unmißverständlich geschah.