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Das Buch gibt in guter Bildauswahl eine Entwicklungsgeschichte von Rembrandts Radierkunst in leichtverständlicher und doch exakt wissenschaftlicher Weise. Der Leser erhält dabei nicht nur einen wertvollen Einblick in diesen wichtigen Zweig der grafischen Techniken, sondern wird darüber hinaus mit der geistig-künstlerischen Entwicklung des Künstlers vertraut gemacht. Diese wird stets im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten gesehen. Rembrandt war es, der die Radierung zu einer nie wieder erreichten Höhe geführt hat. Er hat in dieser Technik oft frischer und unmittelbarer noch als in seinen herrlichen Gemälden sein starkes menschliches Empfinden und seine tiefen Ideen ausgedrückt. Wäre von Rembrandts Schaffen nur sein Radierwerk erhalten, so könnte man sich davon allein schon ein Bild seiner Persönlichkeit und seines künstlerischen Werdeganges machen. So sind seine Radierungen neben der Ölmalerei gleichwertig in sich geschlossene Kunstwerke. Was dieser große Meister in den bedeutenden Jahren der wirtschaftlichen Blütezeit Hollands empfand und erlebte, sagen uns seine Werke, die die Autorin in klarer Sprache zu interpretieren versteht. Immer wieder weiß Rembrandt die Beziehungen der Menschen untereinander, ihre geistigen und gefühlsmäßigen Bindungen zu gestalten. Der Leser empfängt so durch dieses Buch mehr als nur einen historischen Überblick. Er lernt verstehen, daß Rembrandt ganz Sohn seiner Zeit war, daß Rembrandt aber darüber hinaus, weil er mit genialem Blick immer die Erscheinungen in ihrem Kern packte und ihre Gesetzmäßigkeiten zu erkennen strebte, wie nur wenige Große in der Weltgeschichte dazu berufen war, seiner Zeit vorauszueilen.