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Das Verhältnis der "Kirche im Sozialismus" zu den Machthabern in der DDR ist eine der großen politischen Kontroversen in Deutschland. Der Kirchenhistoriker Gerhard Besier gilt als der Mann, der diese Debatte ausgelöst hat. Das vorliegende Buch, das die Zeit von 1969 bis 1990 umfaßt, ist das beeindruckende Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit und deckt das merkwürdige Verhältnis zwischen dem SED-Staat und der Kirche auf. Besier hat seit 1990 Akten aufgespürt, überprüft und verarbeitet, von deren Existenz auch Fachleute kaum etwas ahnten. Allen Schikanen und Behinderungen durch Politiker und Kirchenleitungen zum Trotz zeigt dieses Buch das vollständige Bild der DDR-Kirche und ihrer westdeutschen "Schwesterkirchen".

Die Okkupation der CSSR und ihre Folgen; das Ende der Ära Ulbricht und das Bemühen Honeckers, die Kirche zu beeinflussen; die zunehmende Nähe der Kirchen zum SED-Staat; die Kaderbildung zur Unterwanderung der Kirchenstrukturen, die Geldgeschäfte und die Kaltstellung mißliebiger Pfarrer - all das macht Besier in anschaulicher Weise deutlich. Doch auch die westliche Kirche bleibt nicht ausgespart.

Der Kirchenhistoriker fördert Dokumente ans Tageslicht, die für die Kirche im Westen überaus unangenehm sind.