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Im Jahre 1329 wurde durch den in Avignon residierenden Papst Johannes XXII. ein Mann als Ketzer verurteilt, der als führende Persönlichkeit des Dominikanerordens, als Gelehrter in den schweren geistigen Auseinandersetzungen an der Universität Paris, vor allem aber als Prediger einen weit über Deutschland hinausreichenden Einfluß gewonnen hatte: Meister Eckhart. In dem Verurteilungsdekret wird ihm vorgeworfen, "hauptsächlich vor dem einfachen Volk" falsche Lehren verbreitet zu haben. Die hier gesammeltenTraktate und Predigten, die ausgewählten Stücke, die zum Teil den lateinischen Werken entnommen sind, seine in den bisherigen Ausgaben fehlende Rechtfertigungsschrift und einige Eckhart - Legenden geben einen starken Eindruck davon, wie Meister Eckhart seine hochfliegenden Gedanken um Gott mit dem seelsorgerlichen, auf den Menschen gerichteten Bemühen verband. Die Ubersetzung ist so gestaltet, daß sie unserem heutigen Sprachempfinden entspricht. So wird ein Mann lebendig, der wie ein Morgenstern über seiner Zeit strahlte, dann in Vergessenheit sank, später viel mißverstanden wurde und dessen Botschaft vom Gottesadel des Menschen heute so erregend neu ist wie zu seiner Zeit