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Standorte: Päd 410/171	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Dieses Buch zu schreiben, ist uns schwerer gefallen, als Sie sich vielleicht denken. Wir sind richtig froh, daß unser monatelang auf wenige Dimensionen reduziertes Familienleben sich jetzt endlich wieder breiter entfalten kann. Wir werden unsere Wohnung von jedem überflüssigen Stück Papier befreien, dicke Staubschichten entfernen und uns in alle sonstigen Vergnügungen stürzen, auf die wir so lange verzichten mußten, weil wir es wollten. Aus Platzgründen können wir uns leider nicht in aller Ausführlichkeit vorstellen, sonst würden wir Ihnen erzählen, daß wir uns immer wieder gern den Film "Harold and Maude" ansehen, wohin wir am liebsten zum Essen fahren, daß wir das Lied vom Frosch vorsingen können, uns manchmal über Schüler ärgern und überhaupt sehr gerne am Leben sind. Statt dessen geben wir Ihnen nur ein paar Informationen, die auf uns beide zutreffen, weil das Platz spart: wir sind beide 1940 geboren, miteinander verheiratet, von Beruf Lehrkräfte und haben zwei Töchter. Bitte rufen Sie uns an, wenn Sie weitere Fragen haben. (Wir glauben, daß es für viele Leser wichtig ist, wenn sie sich die Autoren ein wenig vorstellen können.) Viele Menschen haben uns direkt oder indirekt, freiwillig oder unfreiwillig beim Schreiben geholfen. Am dankbarsten sind wir den Mitgliedern einer Gruppe, die längere Zeit zusammen mit uns existierte (die Namen sind nicht alphabetisch geordnet): Werner Sternberg, Wulf Nedderhut, Ute Kuszak, Jens Wurm, Ute Rocke, Michael Hoppe und Wolfgang Rocke haben uns je nach Stimmung und momentanem Interesse durch gute Ideen, unermüdliche Faulheit, interessante Diskussionsbeiträge, kritische Nörgeleien, dauerndes Zuspätkommen, Albernheiten, Ermutigungen, schlechte Ausdrücke und vieles andere erfreut, kurz, sie haben uns wichtige und schöne Erfahrungen vermittelt und selbst welche mitgenommen. Trotzdem können wir ihnen natürlich keine Zeile dieses Buches zur Last legen, nicht einmal die Kommafehler. Die kleinen Männchen haben wir aus unseren Arbeitspapieren übernommen, weil viele Studenten nur weiterlesen, wenn ab und zu ein Comic zwischen den Zeilen auftaucht. Die wirklich Gebildeten unter uns schrecken solche Zeichnungen wohl eher ab. Wir hoffen aber, daß Sie nicht zu dieser Gruppe gehören. Der wissenschaftstheoretische Ansatz dieses Buches ist kulturanthropologisch-ethnographisch-rezeptologisch-trainingsorientiert-optimistisch, falls Sie das interessiert. Wir behandeln nicht die Frage "Wie verändere ich die Gesellschaft in 4 Wochen?", sondern wir haben uns auf ein kleines Teilgebiet beschränkt, von dem wir wiederum nur einige Teilgebiete behandeln: Was sollten Lehrer lernen, damit sie mit ihrer Instruktionsfunktion einigermaßen klarkommen? Leider konnten wir auf diese Frage nicht die einzig richtigen und allein wahren Antworten geben, so daß wir gezwungen waren, auf unsere persönlichen derzeitigen Meinungen, Erfahrungen und Überzeugungen zurückzugreifen. Möglicherweise ist uns dabei sogar das eine oder andere Vorurteil unterlaufen. Charles Wright Mills hat geschrieben: "Ich glaube heute, daß man vertrauensvoll und zugleich skeptisch gegenüber der eigenen Erfahrung sein muß, um richtig arbeiten zu können." Dieser Gedanke ist uns sehr sympathisch. - Kiel, 18. Oktober 1978 Jochen und Monika Grell