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Standorte: RPG 610/14	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Diese Untersuchung leistet vornehmlich zweierlei: sie klärt den Begriff der "Bibelarbeit" und sie zeigt den geschichtlichen Raum, in dem er sich entwickelt und entfaltet hat. Unter dem Einfluß der Arbeitsschulbewegung, der Jugendbewegung und der theologischen Erneuerungsbewegung hat das gemeinschaftliche Bibellesen in den deutschen evangelischen Jugendverbänden nach dem Ersten Weltkrieg eine tiefgreifende Wandlung erfahren, deren Kennzeichen der 1919 erstmals auftauchende Terminus "Bibelarbeit" ist. Damit war ein gemeinschaftliches Bibellesen gemeint, das anders als bisher in den neupietistisch-evangelistischen Zirkeln keine bloße Frömmigkeitsübung mehr sein wollte, sondern die im geschichtlichen Charakter des Offenbarungszeugnisses beschlossene Auslegungsaufgabe ergriff und gerade darin die gemeinschaftsgründende Kraft des Bibelwortes erfuhr. Dementsprechend ist Bibelarbeit im eigentlichen Sinne des Wortes nicht Arbeit mit der Bibel an der Jugend, sondern Arbeit mit der Jugend an der Bibel. Gewisse Strömungen in der Theologie und Kirche jener Zeit haben die Entwicklung eines erneuerten gemeinschaftlichen Bibellesens begünstigt, innerhalb der evangelischen Jugend ist das Hauptverdienst aber dem Evangelischen Verband für die weibliche Jugend (Burckhardthaus) zuzusprechen.