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Standorte: BTh 804/156	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Paulus, der exzentrische Apostel aus Tarsus, jener Hafenstadt an der südlichen Mittelmeerküste der heutigen Türkei, hat stets für Unruhe im Christentum gesorgt. Er war von Anfang an so umstritten wie einflußreich. Er, der Jude und Zeltmacher, verfolgte als Pharisäer die frühe Christengemeinde und sollte doch zu einem der bedeutendsten Missionare des auferstandenen Jesus von Nazareth werden. Paulus, ein Mann der Widersprüche, hat sich mit seinem anstrengenden Leben noch jeder Vereinnahmung entzogen. Er blieb stets ein Mann des Streites. Wer war dieser Mann? Susanne Krähe zeichnet in ihrem biografischen Roman kein fertiges Bild von Paulus, zu dem er hätte sagen können: Das bin ich!, sondern sie macht die Auseinandersetzung des Paulus mit dem, was er nicht ist, zu ihrem Thema. Das geschieht nicht in historischer Absicht, sondern um in dieser Auseinandersetzung des Paulus mit sich selbst das menschliche Drama der Suche nach dem eigenen Ich darzustellen. Die Erzählung spielt souverän mit den Ergebnissen historischer Forschung, aber sie will nicht Dokumente über Paulus erschließen, sondern die Sache, um die es in diesen Dokumenten geht: das, was Paulus umgetrieben hat. Und weil das eine so anspruchsvolle Sache ist, entsteht auch ein Stück anspruchsvoller Literatur. Keine Erzählung, die zeigt, wie man die schon verstandene Sache des Paulus noch besser und schneller vermitteln könnte. Nichts für eilige Leser. Vielmehr eine Erzählung, die den Leser in eine existentielle Auseinandersetzung mit der Sache des Paulus hineinzieht.