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Standorte: RPA 510/161	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Der Religionsunterricht an der öffentlichen Schule ist heute der Ort, an dem die Bibeldidaktik nachdrücklich auf die Probe gestellt wird. Die Art und Weise, wie Schüler/-innen am Ende des 20. Jahrhunderts ihre Welt erfahren, und das Bild, das sie sich von ihr machen, sind gegenüber der Zeit des Alten und Neuen Testaments radikal verändert.

Der Beitrag analysiert die Rezeptionsbedingungen, mit denen die Lektüre von biblischen Wundergeschichten im Religionsunterricht der Sekundarstufe Igegenwärtig zu rechnen hat. Dabei ergibt sich, daß das religionspädagogische Selbstverständnis und das leitende didaktische Interesse kritisch befragt werden müssen. Wie sachgemäße Bibelarbeit auf diesem Hintergrund erfolgen kann, wird exemplarisch an der Geschichte von der Heilung des blinden Bartimäus (Mk 10,46-52) aufgezeigt. Schülerprotokolle dokumentieren den durchgeführten Unterricht und den Lernprozeß. Unmittelbar aus der "Schmuddeligkeit des pädagogischen Alltags" (H. v. Hentig) erwachsen, ist der Beitrag von Anfang an zwischen Theorie und Praxis angesiedelt und spiegelt ein reziprokes Hin- und Rückfragen zwischen beiden Polen in der Absicht, sie zu vermitteln. Die Tatsache, daß die Schüler/-innen selbst zu Wort kommen, macht den besonderen Reiz und die Authentizität des Buches aus. Es repräsentiert ein in dieser Form bisher einmaliges Stück empirischer Religionspädagogik. Der Einblick in die schulische Realität läßt Grenzen und Chancen des Religionsunterrichts konkret neu bedenken.