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Der Religionsunterricht befindet sich heute in einer tiefen Krise. Diese kann weder durch die Verfassungsgarantie für das Fach Religion noch durch eine unreflektierte Fortsetzung des bisherigen Unterrichts auf Dauer überdeckt werden. Der Traditionsabbruch im christlichen Bereich und die kulturellreligiöse Pluralisierung unserer Gesellschaft erfordern eine grundlegende religionspädagogische Neuorientierung.

Dieses Buch analysiert die gegenwärtige Situation und bietet Perspektiven. Es liegt nun in einer überarbeiteten und erweiterten 2. Auflage vor. In empirischen Analysen werden neue Erkenntnisse zur Religiosität von Jugendlichen im Horizont unserer multikulturellen Gesellschaft vermittelt sowie Erfahrungen von Schülerinnen mit Religionsunterricht und ihre Wünsche dargestellt. Die Autoren untersuchen neue Ansätze und Modelle zum Religionsunterricht und gehen Anstößen durch ökumenische Theologie, kritische Erziehungswissenschaft und Religionswissenschaft nach. Didaktische Konzeptionen aus England und den Niederlanden werden aufgearbeitet, und Impulse eines Religionsunterrichts "für alle" durch neue Lehrpläne in Deutschland werden überprüft.

Ein neuer Ansatz ist in den Beiträgen zu erkennen, der als "dialogischer Religionsunterricht" bezeichnet wird. Er nimmt die lebensweltlichen Erfahrungen der Schülerinnen auf und stellt sie in den Rahmen eines den Dialog fördernden kontextuellen, interkulturellen, interreligiösen, ökumenischen und themenbezogenen Ansatzes.