Fragen wir danach, in welcher Weise die Person und Lehre Martin Luthers Auswirkungen auf das religiöse und politische Selbstverständnis der deutschen Landesfürsten hatten und sich hierdurch ein eigenständiges protestantisches Landesfürstentum herausbildete, werden die Schlossbauten zumeist nicht als Zeugnisse für weiterführende Erkenntnisse herangezogen. Anders als schriftliche Quellen, wie zum Beispiel fürstliche Korrespondenzen, höfische und kirchliche Ordnungen oder Flugschriften oder im höfischen Kontext entstandene und heute weitgehend musea- Iisierte BlIdwerke‚ erscheinen die fürstlichen Schlossbauten der Reformationszeit aufgrund ihrer weitgehend bilderlos, vornehmlich architektonisch-räumlich überlieferten Gestalt zunächst wenig geeignet, um an ihnen Spezifika einer »protestantischen« oder gar »lutherischen« Aussage festzumachen …