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100 Jahre Neue Bachgesellschaft

Beiträge zur ihrer Geschichte
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Jahr: 2001
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Inhalt

Musikergesellschaften sind heute keine Seltenheit. Ihre Gründungen gehen in der Regel auf Gedenktage zurück, die sich jährten, oder auf lokale Anlässe. Im geschichtlichen Rückblick freilich treten Gesellschaften zum Gedenken an eine bestimmte Persönlichkeit zu einem Zeitpunkt in den Blick, an dem sich die Wertschätzung des künstlerisch tätigen Menschen wesentlich zu verstärken beginnt. Waren im Altertum Standbilder zunächst nur Göttern, später über viele Jahrhunderte hinweg allein Heiligen, dann auch Herrscherpersonen vorbehalten, kommt im 19. Jahrhundert der Gedanke auf, ebenso auch künstlerisch, geistig oder wissenschaftlich tätigen Menschen Gedenksteine, Standbilder oder öffentliche Erinnerungsstätten zu widmen. In Deutschland geht das mit nationaler Selbstfindung einher, bindet aber zunehmend verschiedene andere Interessensgebiete. Johann Sebastian Bach erhält zunächst 1802 durch die kleine Werbeschrift Johann Nikolaus Forkels „Ueber Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke", die inzwischen zur ersten Bach-Biographie avanciert ist, ein erstes literarisches Denkmal errichtet. Auf Felix Mendelssohn Bartholdys Initiative kommt es 1843 zur Errichtung eines Denksteins in Leipzig in der Nähe der Thomaskirche; im Gefolge der Wirkung Mendelssohns 1850 ebenfalls in Leipzig zur Gründung der Bachgesellschaft, die sich zum Ziel setzt, das Gesamtwerk Bachs erstmalig vollständig im Druck herauszubringen. In Eisenach folgen der Besinnung auf das Bachhaus am Frauenplan im Jahr 1868 die Errichtung des dortigen Bachdenkmals 1878 und der Kauf des Bachhauses im Jahr 1906 durch unsere Gesellschaft. In Leipzig folgen 1894 die aktive Suche nach dem Grab Bachs, Auffindung, Bergung der Gebeine sowie die Errichtung einer Krypta in der Johanniskirche; das sogenannte neue Bachdenkmal - errichtet 1908 - ist Ergebnis dieser Auffindung. Das Erreichen des Satzungszieles der Bachgesellschaft von 1850 - die Vollendung der Bach-Gesamtausgabe -, und ihre Auflösung erscheint als geeigneter Zeitpunkt der Gründung der „Neuen Bachgesellschaft". Beides offensichtlich bewußt auf den 41. Geburtstag des deutschen Kaisers Wilhelm IL, den 27. Januar 1900, gelegt, erscheint der gewählte Zeitpunkt uns Heutigen vordergründig in politischer Absicht. Tatsächlich wirkt dabei aber nochmals der Gedanke der nationalen Identität, der sowohl bei den preußischen Hohenzollern als auch im Blick auf Bach fest verbunden ist mit der konfessionellen Identität des Protestantismus, ohne - vor allem im Blick auf Bach - katholisches Kirchentum und Katholiken auszugrenzen.

Details

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Jahr: 2001
Verlag: Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Mus 690
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ISBN: 978-3-374-01927-4
Beschreibung: 1. Aufl., 288 S.
Schlagwörter: Geschichte; Bach, Johann Sebastian
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Eller, Rudolf [Hrsg.]
Mediengruppe: Buch