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Magdalena
MfS ; Memfisblues ; Stasi ; Die Firma ; VEB Horch & Gauck - ein Roman
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Fuchs, Jürgen
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Jahr:
1998
Standorte | Status | Frist | Vorbestellungen | Zweigstelle |
Standorte:
Ges 250/86
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Status:
Verfügbar
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Frist:
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Vorbestellungen:
0
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Zweigstelle:
Hauptstelle
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Dies ist ein Bericht, es geht um Akten, ein Ministerium, eine Behörde und allerlei Menschen, ihr Tun und Lassen, ihr Zögern und Zappeln, das Wort Ja kommt vor und das Wort Nein.» So beginnt Jürgen Fuchs seine Prosa über die «Landschaften der Lüge». In Bürgerkomitees und als Berater in der Behörde des «Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes» erhält er Zugang zu den Akten; er recherchiert in den Hinterzimmern der Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg - der «Magdalena», wie das dortige Stasi-Gefängnis genannt wurde. Hier begegnet der ausgebürgerte Schriftsteller und politische Häftling Offizieren des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS): sie sind noch immer im Dienst, diesmal für die neue deutsche Behörde. Jürgen Fuchs betritt die Magazine einer Macht, die sich nach den Verbrechen der Nationalsozialisten bereit fand, «Maßnahmen der Zersetzung und Liquidierung» zu planen und durchzuführen. Doch er kommt nicht als Zeithistoriker, nicht als Analytiker der DDR-Diktatur und ihrer Praktiken. Er folgt dem Auftrag, Leute rauszuholen aus den erdrückenden Papierbergen; einer Macht, die in die innersten Regungen des Feindes eindringen wollte, um ihn zu zerbrechen, möchte er die ausgeweideten, durchwühlten Biographien entreißen, um sich das eigene Leben, die Erinnerung, die Würde zurückzuholen. Dieser Versuch der Rettung und Selbstrettung fordert einen hohen Preis. Monatelang in einem schmalen Zimmer, an «ihrem» Schreibtisch sitzend, kämpft er gegen Ohnmachtsgefühle, Scham und Angst. Die Recherche wird zum unendlich mühsamen, prekären Prozeß. Aus Tausenden von Seiten Bürokratendeutsch rekonstruiert er seine frühen Jahre, die Haft in Hohenschönhausen, die Verhöre, die verschärfte Verfolgung im Westen nach seiner Ausbürgerung. In einer eindringlichen Passage führt er vor, in welchem Labyrinth der Lügen die Nachforschungen über den bis heute ungeklärten Tod des Jenaer Oppositionellen Matthias Domaschk steckengeblieben sind. Obwohl er Aktenmaterial, Verordnungen und «Vorgänge» zitiert, ist sein Buch keine Dokumentation, sondern eine literarische, rigoros-subjektive Auseinandersetzung: nicht zuletzt mit der Gauck-Behörde und dem «bürokratischen Ausbremsen einer Revolution». Fuchs schont weder Freunde noch Gegner. Nur er, niemand sonst, konnte dieses kompromißlose Buch schreiben.
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Jahr:
1998
Verlag:
Berlin, Rowohlt
Aufsätze:
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Systematik:
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Ges 250
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ISBN:
978-3-87134-051-2
Beschreibung:
1. Aufl., 510 S.
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Mediengruppe:
Buch