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Exegetische Versuche und Besinnungen

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Käsemann, Ernst
Jahr: 1968
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Inhalt

Käsemann gilt als ein Exponent der von Bultmann geprägten Richtung neutestamentlicher Forschung. Es ist nicht zuletzt seiner Arbeit zu danken, daß sich jetzt in dieser Forschungsrichtung ein theologiegeschichtlicher Umbruch abzeichnet. Käsemann ging dabei, wie er im Vorwort betont, einen anderen Weg als sein Lehrer. Er setzte sich nicht wie einst Bultmann nach 1918 mit einem neuen systematischen Gesamtentwurf von seinen Lehrern ab, sondern trieb durch exegetische Kleinarbeit und historische Hypothesen einzelne Probleme so weit voran, daß er den Rahmen, von dem er ausging, nämlich die theologisch-religionsgeschichtliche Konzeption Bultmanns, immer wieder durchstieß. Dieser Vorgang, der in den neueren Aufsätzen immer greifbarer wird, läßt sich in diesen aus dem ersten Jahrzehnt nach dem zweiten Weltkrieg stammenden Arbeiten vor allem an den Vorstoß zu dem "Problem des historischen Jesus" erkennen. Dieser Aufsatz war einer der entscheidenden Anstöße, die in der sogenannten Schule Bultmanns die ausschließliche Gründung der neutestamentlichen Theologie auf das "Daß" des Osterkerygmas durchbrachen und das Fragen nach dem "historischen Jesus" in Gang brachten. Dieses Fragen hat ganz wesentlich den Umbruch in dieser Forschungsrichtung herbeigeführt, mit dem sich Bultmann in seinem Heidelberger Akademievortrag über "Das Verhältnis der urchristlichen Christusbotschaft zum historischen Jesus" (1961), der ein theologiegeschichtliches Dokument geworden ist, auseinandersetzt. Für die exegetische Arbeit, durch die Käsemann diese weiterführenden Ergebnisse gewinnt, ist es charakteristisch, daß sie nie in Einzelbeobach-tungen aufgeht, sondern stets das Gesamtbild verändert. Das liegt an ihrer Methode. Diese Exegese verbindet scharfsinnige philologische Erklärungen, die bestimmte exegetische Möglichkeiten mit großer, manchmal einseitiger Konsequenz entwickeln, stets mit einer Interpretation aus dem Sachzusammenhang ...
Sobald wir in dieser Weise anfangen, am exegetischen Vollzug, nicht nur in hermeneutischen Grundsatzdiskussionen, nach bewußten und unbewußten methodischen Grundsätzen zu fragen, und die Vorentscheidungen zu Gesicht bekommen, werden wir nicht mehr begeistert oder entsetzt auf "Ergebnisse" starren, sondern Käsemanns Exegesen, die durch ihren Scharfsinn und durch ihre Konsequenz bestechen, als das nehmen, was sie nach dem Titel dieses Bandes sein wollen, "exegetische Versuche", die weiteres exegetisches Bemühen provozieren.
 

Details

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Jahr: 1968
Verlag: Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt
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Systematik: Suche nach dieser Systematik BTh 802.6
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Beschreibung: 1. Aufl., 291 S.
Schlagwörter: Neues Testament; Eschatologie; Kirchengeschichte; Christologie; Urchristentum; Katholizismus; Römer; Historischer Jesus; Jesus Christus; Philipper; Paulus
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Mediengruppe: Buch