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Standorte: BTh 064/71	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Über die Hälfte des Neuen Testaments besteht aus erzählenden Schriften, den vier Evangelien und der Apostelgeschichte. Indem sie erzählen, wollen sie zugleich Jesus als den Christus Gottes bezeugen. Geschichtserzählung und Verkündigung lassen sich im Neuen Testament nicht auseinanderreißen. Sie gehören untrennbar zusammen. Doch wie verhalten sich die erzählenden Bücher des Neuen Testaments zu anderen Geschichtswerken: denen des Alten Testaments, des Judentums und der Antike? Lassen sich die Evangelien mit antiken Biographien vergleichen? Wie ist ihr historischer Quellenwert einzuschätzen? Weil auf diese Fragen keine einlinigen Antworten gegeben werden können, müssen sie gestellt werden.

Dabei ist zu beachten, daß die neutestamentiichen "Geschichtsbücher" recht verschieden sind, daß aber auch die antike Geschichtsschreibung (und Biographie) ungleich vielfältiger ist, als wir gemeinhin annehmen, und daß sie unter anderen Gesetzen steht als die moderne Geschichtsschreibung.

Der Verfasser versucht, diesen Problemen nachzugehen, und widmet sich dabei besonders der Apostelgeschichte. Er setzt sich mit der Frage nach dem Recht und den Grenzen historischer Forschung im Neuen Testament auseinander. In einem zweiten Teil versucht er eine Rekonstruktion der Entwicklung des Urchristentums in der entscheidenden Epoche zwischen der Vertreibung der Hellenisten aus Jerusalem und dem sogenannten Apostelkonzil.