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Bonhoeffers Denken ist heute, mehr als zwanzig Jahre nach seinem Tod, aktueller denn je. Die Beschäftigung mit seinem Werk hat weit mehr als bloß historische Bedeutung. Denn Bonhoeffer ist der gegen wärtigen theologischen Diskussion in manchen (und zwar gerade den entscheidenden) Punkten noch vorraus. So findet sich bei ihm z. B. die echte, weiterführende Alternative sowohl zur («offenbarungspositivistischen») Barthschen, als auch zur (individualistischen) Bultmannschen Denkrichtung; es finden sich die Gedanken, die in der Auseinan dersetzung um die «Existenz Gottes» (Robinson, Braun u. v. a.) zur Klärung führen, wie auch die Kategorien, die das ökumenische Gespräch über die Wirklichkeit der Kirche weiterbringen. Dazu müssen freilich die Gedanken Bonhoeffers systematisch weitergedacht werden — die Aufgabe, die sich dieses Buch gestellt hat. Bonhoeffer hat die Frage nach der Wirklichkeit auf seinem ganzen Weg getrieben — heute vielleicht die Frage der Theologie. Band II von «Wirklichkeit und Glaube» wird eine Erörterung der Personhaftigkeit Gottes bringen.