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Drei sächsische Kathedralen

Merseburg, Naumburg, Meißen
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Mrusek, Hans-Joachim; Beyer, Klaus G.
Jahr: 1976
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Standorte: Kun 110/3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0 Zweigstelle: Hauptstelle

Inhalt

Die Kathedralen der drei Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen sind bedeutende Bauwerke aus dem Mittelalter und markante historische Zeugen der Landschaft zwischen Saale und mittlerer Elbe. Im Zusammenhang mit der Entstehung des frühfeudalen deutschen Staates war ihre Gründung an Zentren der königlichen Macht ein wichtiger Schritt der deutschen Zentralgewalt zur Christianisierung und damit zur politischen Beherrschung der ursprünglich slawischen Gebiete östlich der Saale. Wenngleich die Beziehungen der drei Bistümer zu den benachbarten Feudalstaaten wechselvoll und oft spannungsgeladen waren, kam es doch auch zu einem lebhaften wirtschaftlichen und kulturellen Austausch, so daß sich die Geschichte der drei Diözesen sowohl hinsichtlich ihrer weltlichen Territorien als auch ihrer Stellung zu den umliegenden Kunst- und Bauzentren voller Ereignisse und Zusammenhänge darstellt. In der baulichen Gestaltung und in der Ausstattung der drei Dome sind vielfältige Berührungspunkte zu verzeichnen, und doch besitzt die Kathedrale eines jeden Bistums ihre besondere Eigenart. Es ist zweifellos eindrucksvoll zu sehen, wie verschiedenartig die Bischofskirchen inmitten der ummauerten Domburg als feudale Siedlungskerne die Stadtkrone bilden: der Dom zu Merseburg auf einem langgestreckten Felsplateau am Rande einer weiträumigen Sumpflandschaft, der zu Naumburg auf einer Terrasse etwa in gleicher Höhe mit der städtischen Siedlung und der zu Meißen hoch über dem Elbstrom, die markgräfliche Stadt zu Füßen. Die Verschiedenartigkeit der reich gruppierten Bauwerke ist Ausdruck ihrer baukünstlerischen Entwicklung unter ganz bestimmten lokalen, aber auch territorialen Voraussetzungen. Der Bischofssitz Merseburg ging aus einer königlichen Pfalz hervor. Der gotische Dom weist noch Bauteile aus ottonischcr Zeit auf, und man ist seitdem nie von der Grundkonzeption abgewichen. Besonders reich ist die Ausstattung mit Bildwerken, Altären und Grabplatten. - Naumburg zeigt dagegen eine andere Entwicklung. Es ist erst entstanden, als der Bischofssitz von Zeitz in die Neue Burg der Eckchardinger verlegt worden war. Die viertürmige Kathedrale aus dem dreizehnten Jahrhundert ist einer der charakteristischsten Bauten des Übergangs von der Romanik zur Gotik. Sie verdankt ihre Berühmtheit den Bildwerken des «Naumburger Meisters», die einen Höhepunkt der deutschen Bildhauerkunst des dreizehnten Jahrhunderts markieren. - Meißen war der am weitesten nach Osten vorgeschobene Grenzstützpunkt des deutschen Feudalstaates. Hier entstand der Bischofssitz in der Reichsburg der späteren Territorialherren. Die Bischofskirche war immer die architektonische und ideelle Dominante der anfänglich heiß umkämpften Gemeinschaftsburg von Markgraf, Bischof und Burggraf. Der heutige Dom ist eine hochgotische Hallenkirche in einer heute noch die Landschaft beherrschenden Lage.
 

Details

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Jahr: 1976
Verlag: Dresden, Verlag der Kunst
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Kun 110
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Beschreibung: 1. Aufl., 406 S.
Schlagwörter: Kirchenbau; Kirche; Kathedrale; Dom; Architektur
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Mediengruppe: Buch