Angesichts krisenhafter Phänomene wie Populismus und fake news ist die Demokratie gerade in Zeiten der Postdemokratie (Colin Crouch) auf demokratische Bildung angewiesen. In deren Horizont lässt sich auch der Religionsunterricht verstehen. Er hat eine politische Dimension mit einer bestimmten Option für die Ausgeschlossenen, die Leidenden, die Anderen. Ziel der vorliegenden Überlegungen ist es, diese Dimension zu begründen, zu profilieren und auszuweisen. In der kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Konzepten politischer Bildung sowie in ihrer theologischen wie religionspädagogischen Konturierung soll damit der spezifisch konstruktiv-kritische Beitrag religiöser Bildung zu einer noch zu demokratisierenden Gesellschaft deutlich gemacht werden.